
Heute
stand der letzte große Tagesausflug auf dem Programm: Cãno Island. Diese Insel
liegt 7 km vor der Küste von Sierpe. Bis dorthin fuhren wir mit dem Auto und
dann ging es gute 45 Minuten mit dem Boot den Rio Sierpe entlang bis zur
Mündung in den Pazifik. Danach dauerte die Fahrt noch einmal gute 55 Minuten
über das offene Meer bis zur Insel. Diese ist unbewohnt und dient als
Naturschutzgebiet. Es gibt dort nur eine Rangerstation, aber keinerlei Örtlichkeiten.
Also, wer mal Pipi muss, ab ins Meer! Wer mal Aa muss, keine Ahnung! Am besten
ausschwitzen.

Das
Boot, mit dem wir ankamen, glich eher einer Nusschale. Wir waren zu 12 Personen
an Bord, saßen ohne Rückenlehne auf Bänken in Fahrtrichtung. Nach fast zwei
Stunden bekommt man automatisch Rücken, da die Fahrt übers Meer auch noch sehr
unruhig war und ich schon manches Mal dachte, ob das wohl gut geht. Heftig
durchgeschüttelt kamen wir dann endlich an und gingen auch gleich schnorcheln.
Das Wasser war hier sehr klar und warm. Man konnte hervorragend sehen, schätze
mal 10-15 Meter tief/weit. Der Insel vorgelagert ist ein Riff, wo sich viele
Fische jeder Größe fanden. Toll war ein riesiger Schwarm von großen grauen
Fischen, die ganz gemütlich um einen Felsen herumtrieben. Es waren hunderte
Fische, die sich nicht beirren ließen. Ich habe diesen Schwarm eine ganze Weile
begleitet und nach einiger Zeit wurde ich Teil dieses Schwarms. Die Fische
ließen mich mit ihnen schwimmen, ich war mittendrin! Das war ein tolles Gefühl.

Nach
dem ersten Schnorchelgang gingen wir an Land zu einer Ruhepause. Der Strand war
etwas grobsandiger, so dass das Wasser bis am Rand glasklar war und nicht wie
am Festland mit feinstem dunklem Sand durchsetzt. Die Brandung war super und
der Strand mit den Palmen und Mandelbäumen sehr einladend. Ich habe diverse
Krabben beobachtet und mir ein Plätzchen gesucht, wo ich mal pieseln konnte.
Ins Meer ging da gerade nicht.
Zum
zweiten Schnorchelgang sind wir an eine andere Stelle gefahren, wo es andere
Fische zu sehen gab. Darüber hinaus ist mir ein Riffhai begegnet, der mich sehr
beeindruckt hat. Ich bin erst einmal zum Boot geschwommen und habe gefragt, ob
es in dieser Region Haie gibt. Nach meiner Beschreibung wurde mir gesagt, dass
es ein ungefährlicher Riffhai gewesen sei. Später haben wir noch Rochen
gesichtet und andere Mitfahrer hatten eine Schildkröte gesehen.


Unser
Lunch haben wir auf der Isla Ballena eingenommen, sehr idyllisch unter Bäumen
direkt am Strand. Auf dem Rückweg haben wir noch Delfine gesehen, die vor uns
auftauchten und im Meer verschwanden. Wieder im Rio Sierpe konnten wir aufgrund
der Flut einen Mangrovenseitenarm des Flusses befahren. Der Guide erzählte
einiges über die Mangroven. Wir haben hier auch Kapuzineraffen und eine Boa im
Baum sitzen gesehen. Toll waren die beiden roten Aras, die über uns hinweg
flogen. Diese Aras sind hier sehr häufig anzutreffen, doch für uns war es das
erste Mal. Leider haben wir gestern unsere Sonnenmilch verloren und nur noch
eine Miniflasche Sonnenschutzfaktor 20 dabei. Im Wasser bei schnorcheln haben
wir uns beide die Rückseite derartig verbrannt, dass ein Glühwürmchen Dreck
gegen uns ist.

Wir
sind nach Rückkehr ins Hotel sofort in unser Auto gestiegen und haben uns auf
den Weg an die Playa Ballena gemacht. Dort haben wir gestern schon versucht den
Sonnenuntergang zu sehen, doch wegen Wolken keinen Erfolg gehabt. Heute war
beste Sicht und wir konnten einen erstklassigen Sonnenuntergang am Strand
beobachten. Wie in Australien auch hier am letzten Tag zur letzten Möglichkeit
überhaupt. Zum Abschluss unserer Pazifikküstenreise und der Costa Rica Reise insgesamt,
haben wir noch einmal sehr lecker im Hotelrestaurant gegessen und uns einen
anständigen Cocktail gegönnt.
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