
Heute
wurden wir vom wolkenlosen Himmel und strahlendem Sonnenschein geweckt. So
haben wir vor unserer Abfahrt aus Bijagua doch noch einen Blick auf die
zahlreichen Vulkane werfen können, die sich vor und hinter uns befanden. Der
Nachteil an dem guten Wetter war allerdings, dass es schon morgens beim
Frühstück um 7 Uhr tierisch heiß war und das im Laufe des Tages auch noch
schlimmer wurde.

Heute
war unser Tagesziel kurz hinter der Stadt Liberia, was nur eine Strecke von ca.
100 km war. Ein Großteil dieser Strecke führte über den Panamerican Highway und
damit eine der wenigen wirklich gut befahrbaren Straßen, die es in Costa Rica
gibt (unsere eigenen Erfahrungen können diese Angabe aus dem Reiseführer
bestätigen!).
Allerdings
sollte man sich unter Highway trotzdem nicht zu viel vorstellen, es war
lediglich mal eine vernünftig asphaltierte Straße, die eine Spur in jede
Richtung hatte.
Unterwegs
haben wir an dem Llanos de Cortes Wasserfall angehalten. Während wir den
Regenwald heute Morgen mit unserer Abfahrt aus Bijagua hinter uns gelassen
haben und nun durch trockene, heiße Savannenlandschaft fuhren, war der
Wasserfall eine ganz nette Abwechslung.

Laut
dem
National Geographic hat es sich
bei dem Wasserfall um den Insidertipp schlecht hin gehandelt und auch laut
Lonely Planet sollte man den Wasserfall
unter der Woche für sich alleine haben können. Aber ganz so verlassen wie
beschrieben war er dann doch nicht. Scheinbar haben auch andere Leute sich
entsprechende Reiseführer zugelegt :-) Trotzdem war der Wasserfall super schön
und sehr erfrischend.
Nach
einer kurzen Weiterfahrt haben wir dann Liberia erreicht. Für Costa Ricanische
Verhältnisse wohl eine sehr große Stadt (ca. 45 000 Einwohner) und hat neben
der Hauptstadt San Jose den zweiten internationalen Flughafen des Landes.
Wir
haben die Stadt jedoch relativ schnell passiert und sind die 20 km zu unserem
eigentlich Zielort weiter gefahren. Unsere Unterkunft liegt kurz vor dem
Eingang zum Rincon de la Vieja Nationalpark und ist wieder alles andere als
0815. Es ist zwar alles sehr schlicht gehalten und liegt weit weg von jeglicher
Zivilisation, aber trotzdem sehr gemütlich. Hängematten und Schaukelstühle sind
auf der Veranda vorhanden und damit kann man es sich schon gut gehen lassen.
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de Familich |
Wir
wurden sehr nett empfangen und uns wurde der Weg zum Nationalpark und den
umliegenden Attraktionen erklärt. Unter anderem wurde uns empfohlen den Nachmittag
an einem nahe liegenden Wasserfall zu verbringen, da der Nationalpark eh um 15
Uhr die Pforten schließen würde. Das klang nach einer guten Idee für uns und so
haben wir uns wieder ins Auto gesetzt und sind weiter gefahren. Laut unserer
Info sollte der Weg nicht sooo weit sein. Als wir schließlich vor dem Eingang
zum Nationalpark standen, haben wir bemerkt, dass wir den richtigen Abzweig
wohl verpasst haben. Also sind wir den Weg über die Schotterpiste wieder zurück
„gedüst“ und tatsächlich haben wir dann einen Hinweis auf den Wasserfall am
Wegesrand entdeckt. Allerdings saß da niemand, der wie angekündigt
Eintrittsgeld haben wollte und das Tor war geschlossen und wir haben sogar das
spanische Schild verstanden, laut dem der Durchgang verboten war. Was uns aber
nicht daran gehindert hat das Auto abzustellen und wir uns in der Hoffnung auf
ein erfrischendes Bad auf Richtung Wasserfall zu machen. Allerdings war der Weg
ein wenig komisch und führte querfeldein durch eine riesen Kuhherde, sodass wir
Zweifel bekommen haben auf dem richtigen Weg zu sein. Trotzdem sind wir weiter
marschiert, bis wir uns beide einig waren, dass wir wohl nicht auf dem
richtigen Weg waren. Also sind wir zurückgelaufen. Unter normalen Umständen
eigentlich ja alles kein Problem, aber das ganze in der glühenden Mittagshitze (
34 Grad C ) zu machen war schon ein wenig verrückt.
So
haben wir uns dann aufgemacht zurück zum Hotel und ich habe in der Hängematte
im Schatten Siesta gehalten und Uli hat sich im Pool die ersehnte Erfrischung
gegönnt.
Am
späten Nachmittag, als die Temperaturen zumindest ein wenig erträglicher
wurden, haben wir uns nochmal auf den Weg nach Liberia gemacht. Die Stadt ist
zwar netter als San Jose, aber trotzdem auch merkwürdig. Architektonisch passt
nichts zusammen und es ist einfach alles kunterbunt zusammengewürfelt.

Unser
Highlight hat die Kreuzung der Stadt dargestellt. In unserer Wegbeschreibung von
der Travel Agency stand etwas von „an der Kreuzung geradeaus fahren“. Und ich hatte
mich da schon gewundert – nur eine Kreuzung in der Stadt? Aber als man die
Kreuzung gesehen hat, wusste man, dass man an der richtigen Kreuzung angekommen
ist. Als erstes ist uns aufgefallen, dass irgendwie sämtliche Markierungen
fehlten und man sich irgendwo und irgendwie eingeordnet hat. Es sah so aus, als
ob 2 Spuren geradeaus weiter liefen und je 1 nach links und nach rechts. Als
zweites ist uns aufgefallen, dass die Ampel nicht funktionierte. Und mitten auf
dieser riesen großen und sehr stark befahrenen Straße stand eine Polizistin, die den Verkehr
regelte. Das war echt einfach Wahnsinn, aber es hat erstaunlicher Weise alles
funktioniert.
Diese
Kreuzung war übrigens immer noch auf dem Panamerican Highway, also der
wichtigsten Verkehrsverbindung des Landes. Vergleichsweise könnte man eine Polizistin
in BAB Kreuz Leverkusen stellen, die den Verkehr regelt.

Zurück
in unserer Unterkunft haben wir uns auf die Terrasse gesetzt, die gleichzeitig
der „Speisesaal“ der Herberge darstellt. Hier war es erträglich, denn in
unserem Zimmer hatten wir Backofentemperaturen. Mir graut schon vor der
Nacht. Ein Frosch, wie den von gestern
Abend, nur noch größer, hatten wir
ebenfalls zu Besuch. Die Viecher sind ekelhaft…
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