Freitag, 15. Februar 2013

Bijagua - Liberia


Heute wurden wir vom wolkenlosen Himmel und strahlendem Sonnenschein geweckt. So haben wir vor unserer Abfahrt aus Bijagua doch noch einen Blick auf die zahlreichen Vulkane werfen können, die sich vor und hinter uns befanden. Der Nachteil an dem guten Wetter war allerdings, dass es schon morgens beim Frühstück um 7 Uhr tierisch heiß war und das im Laufe des Tages auch noch schlimmer wurde.
Heute war unser Tagesziel kurz hinter der Stadt Liberia, was nur eine Strecke von ca. 100 km war. Ein Großteil dieser Strecke führte über den Panamerican Highway und damit eine der wenigen wirklich gut befahrbaren Straßen, die es in Costa Rica gibt (unsere eigenen Erfahrungen können diese Angabe aus dem Reiseführer bestätigen!).
Allerdings sollte man sich unter Highway trotzdem nicht zu viel vorstellen, es war lediglich mal eine vernünftig asphaltierte Straße, die eine Spur in jede Richtung hatte.

Unterwegs haben wir an dem Llanos de Cortes Wasserfall angehalten. Während wir den Regenwald heute Morgen mit unserer Abfahrt aus Bijagua hinter uns gelassen haben und nun durch trockene, heiße Savannenlandschaft fuhren, war der Wasserfall eine ganz nette Abwechslung.
Laut dem National Geographic hat es sich bei dem Wasserfall um den Insidertipp schlecht hin gehandelt und auch laut Lonely Planet sollte man den Wasserfall unter der Woche für sich alleine haben können. Aber ganz so verlassen wie beschrieben war er dann doch nicht. Scheinbar haben auch andere Leute sich entsprechende Reiseführer zugelegt :-) Trotzdem war der Wasserfall super schön und sehr erfrischend.
Nach einer kurzen Weiterfahrt haben wir dann Liberia erreicht. Für Costa Ricanische Verhältnisse wohl eine sehr große Stadt (ca. 45 000 Einwohner) und hat neben der Hauptstadt San Jose den zweiten internationalen Flughafen des Landes.

Wir haben die Stadt jedoch relativ schnell passiert und sind die 20 km zu unserem eigentlich Zielort weiter gefahren. Unsere Unterkunft liegt kurz vor dem Eingang zum Rincon de la Vieja Nationalpark und ist wieder alles andere als 0815. Es ist zwar alles sehr schlicht gehalten und liegt weit weg von jeglicher Zivilisation, aber trotzdem sehr gemütlich. Hängematten und Schaukelstühle sind auf der Veranda vorhanden und damit kann man es sich schon gut gehen lassen.
de Familich
Wir wurden sehr nett empfangen und uns wurde der Weg zum Nationalpark und den umliegenden Attraktionen erklärt. Unter anderem wurde uns empfohlen den Nachmittag an einem nahe liegenden Wasserfall zu verbringen, da der Nationalpark eh um 15 Uhr die Pforten schließen würde. Das klang nach einer guten Idee für uns und so haben wir uns wieder ins Auto gesetzt und sind weiter gefahren. Laut unserer Info sollte der Weg nicht sooo weit sein. Als wir schließlich vor dem Eingang zum Nationalpark standen, haben wir bemerkt, dass wir den richtigen Abzweig wohl verpasst haben. Also sind wir den Weg über die Schotterpiste wieder zurück „gedüst“ und tatsächlich haben wir dann einen Hinweis auf den Wasserfall am Wegesrand entdeckt. Allerdings saß da niemand, der wie angekündigt Eintrittsgeld haben wollte und das Tor war geschlossen und wir haben sogar das spanische Schild verstanden, laut dem der Durchgang verboten war. Was uns aber nicht daran gehindert hat das Auto abzustellen und wir uns in der Hoffnung auf ein erfrischendes Bad auf Richtung Wasserfall zu machen. Allerdings war der Weg ein wenig komisch und führte querfeldein durch eine riesen Kuhherde, sodass wir Zweifel bekommen haben auf dem richtigen Weg zu sein. Trotzdem sind wir weiter marschiert, bis wir uns beide einig waren, dass wir wohl nicht auf dem richtigen Weg waren. Also sind wir zurückgelaufen. Unter normalen Umständen eigentlich ja alles kein Problem, aber das ganze in der glühenden Mittagshitze ( 34 Grad C ) zu machen war schon ein wenig verrückt.

So haben wir uns dann aufgemacht zurück zum Hotel und ich habe in der Hängematte im Schatten Siesta gehalten und Uli hat sich im Pool die ersehnte Erfrischung gegönnt.

Am späten Nachmittag, als die Temperaturen zumindest ein wenig erträglicher wurden, haben wir uns nochmal auf den Weg nach Liberia gemacht. Die Stadt ist zwar netter als San Jose, aber trotzdem auch merkwürdig. Architektonisch passt nichts zusammen und es ist einfach alles kunterbunt zusammengewürfelt.

Unser Highlight hat die Kreuzung der Stadt dargestellt. In unserer Wegbeschreibung von der Travel Agency stand etwas von „an der Kreuzung geradeaus fahren“. Und ich hatte mich da schon gewundert – nur eine Kreuzung in der Stadt? Aber als man die Kreuzung gesehen hat, wusste man, dass man an der richtigen Kreuzung angekommen ist. Als erstes ist uns aufgefallen, dass irgendwie sämtliche Markierungen fehlten und man sich irgendwo und irgendwie eingeordnet hat. Es sah so aus, als ob 2 Spuren geradeaus weiter liefen und je 1 nach links und nach rechts. Als zweites ist uns aufgefallen, dass die Ampel nicht funktionierte. Und mitten auf dieser riesen großen und sehr stark befahrenen Straße  stand eine Polizistin, die den Verkehr regelte. Das war echt einfach Wahnsinn, aber es hat erstaunlicher Weise alles funktioniert.
Diese Kreuzung war übrigens immer noch auf dem Panamerican Highway, also der wichtigsten Verkehrsverbindung des Landes. Vergleichsweise könnte man eine Polizistin in BAB Kreuz Leverkusen stellen, die den Verkehr regelt.  


Zurück in unserer Unterkunft haben wir uns auf die Terrasse gesetzt, die gleichzeitig der „Speisesaal“ der Herberge darstellt. Hier war es erträglich, denn in unserem Zimmer hatten wir Backofentemperaturen. Mir graut schon vor der Nacht.  Ein Frosch, wie den von gestern Abend, nur noch größer,  hatten wir ebenfalls zu Besuch. Die Viecher sind ekelhaft…

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