Samstag, 16. Februar 2013

Liberia - Rincon de la Vieja Nationalpark


Die Nacht war furchtbar, da es im Zimmer brüllend heiß war. Der Deckenventilator bringt zwar etwas Abkühlung, aber auch die Erkältung, die jetzt keiner gebrauchen kann, also bleibt er zum Schlafen aus. Die Unterkunft ist auf den ersten Blick nett, aber wenn man genauer hinschaut zeigen sich doch Mängel, die wir bislang nicht gewohnt sind. Die Matratzen im Bett sind derart durchgelegen, dass man in Kuhlen liegt.
Das Bad braucht auch dringend eine Auffrischung. Die Krönung war allerdings heute Morgen das Frühstück, welches wir mit Absicht landestypisch gewählt haben, da man davon eigentlich echt satt wird. Leider war das heute Morgen nicht der Fall. Das Essen war staubtrocken und wenig. Wenn man etwas Ei mehr haben wollte oder gar einen pan cake, dann sollte das 4 US$ extra kosten. Unverschämt. In unserer letzten Unterkunft gab es auch pan cakes und es wurde gefragt, ob wir mehr haben wollten – kostenlos. Die Eigentümer unserer Unterkunft, eine Deutsche und ein Holländer, wollen offenbar nur Geld verdienen. Das Anwesen war sicher einmal sehr schön und der Grundgedanke stimmt auch, doch sind die Jahre nicht spurlos an allem vorüber gegangen. Die Lage zum Rincon de la Vieja Nationalpark, der drei Kilometer von hier beginnt, ist erste Sahne, doch das alleine reicht nicht. Insofern war diese Unterkunft bislang die schlechteste und ziemlich enttäuschend.

Von dem Schmalspurfrühstück haben wir uns aber natürlich nicht abhalten lassen und  haben um kurz nach acht den Nationalpark besucht und den 3 km langen Rundweg gemacht. Das erste große Stück ging durch den Wald, so dass es sehr angenehm war. Die Temperaturen liegen so früh schon jenseits der 25 Grad. Wir haben Eichhörnchen und viele bunte Vögel gesehen. Wir haben aber festgestellt, dass wir nicht so die Tier- und Pflanzenerkunder sind, da wir im Grunde strammen Schrittes unseren Weg gemacht haben und nicht schweigend langsam daher geschlichen sind wie andere, damit sie nur ja keines der Tiere verpassen. Genossen haben wir unseren Ausflug aber bestimmt genauso wie alle anderen. Man ist nur immer wieder erschrocken, wenn es neben einem plötzlich raschelt, und man nicht weiß, was es war. Meistens sind es Eidechsen jeder Größe. 

Zu sehen gab es im Nationalpark Wasserfälle, die aber teilweise erst nach 8 – 9 km langen Strecken erreicht werden können – eine Strecke wohlgemerkt! Das wollten wir nicht leisten bei den Klimaverhältnissen, so dass wir es bei den Attraktionen belassen haben, die auf unserem Weg lagen.

springender Matsch

Da wir uns am Fuße des Vulkan Rincon befanden und dieser im Moment relativ viel Aktivität zeigt, waren die kochenden Wasserlöcher oder die blubbernden Schlammlöcher sicher sehenswert. Obwohl das jeweils mit Rauch und ekligem Gestank einherging und das alles auch nicht so richtig einladend war, da es durch die Hitze aus der Erde noch heißer wurde – also Hitze von oben und unten.
Nach gut 3 Stunden Marsch haben wir eine gut 20 Tiere starke Gruppe von Weissrüssel-Nasenbären gesehen, die seelenruhig nach Insekten suchten. Einige waren gar nicht scheu, so dass eines der Tiere sogar auf 30 cm von mir entfernt kam. Da wurde mir aber komisch. Schließlich ist das ein Raubtier und ich wusste ja nicht, was es mit einem anstellen kann. Das kleine Video, welches ich machte, ist allerdings gut gelungen.

Nach dem Rundweg haben wir noch den Pool im Rio Blanco besucht. Nicht dass man denkt, dass es sich um ein Schwimmbad handelt, nein, es ist ein natürliches Becken in einem Fluss, hier eben im Rio Blanco. Wir sind mit den Füssen hineingestiegen, wodurch die Wassertemperatur deutlich erhöht wurde und unsere Füße auf normales Niveau herunter gekühlt wurden :-) . Sehr erfrischend! So gingen die 600 m (hört sich nicht viel an, doch über Stock und Stein ist es mühsam und anstrengend) fast wie von selbst vorbei und wir haben uns auf die Suche nach dem Wasserfall gemacht, den wir gestern nicht gefunden hatten.


Konnten wir auch nicht, da uns gesagt wurde, dass es 500 m von der Straße bis zum Wasserfall sein sollen, tatsächlich sich jedoch die vermeintlichen 500 m als 20 Minuten Fußmarsch herausstellten und am Ende des Weges ein Mensch saß, der von jedem 5 US$ haben wollte für ein Bad in dem Becken, in das der Wasserfall rauschte (das Eintrittsgeld kommt daher, dass der Wasserfall auf einem Privatgrundstück liegt und der Besitzer seinen Grund nicht kostenlos zur Verfügung stellen will). Wir haben gezahlt und haben eine ganze Weile den Wasserfall für uns gehabt, so dass wir ungestört baden konnten und sich die Investition gelohnt hat. Herrlich erfrischend war es. Als später einige andere Leute kamen, sind wir gegangen und haben uns nochmals in die Stadt nach Liberia aufgemacht. Der Weg dorthin führte über eine 15 km lange neue Straße mit vielen Kurven und natürlich ohne Beleuchtung. Da es hier um 18.30 Uhr finster ist mussten wir im Dunkeln zurück fahren, was an sich kein Problem darstellt, doch hier haben die zahlreichen Hunde die blöde Angewohnheit auch schon mal mitten auf der Straße zu liegen und sich nur sehr wiederwillig fort zu bewegen. Auch die zahlreichen Radfahrer brauchen keine Lichtanlage um zu sehen und gesehen zu werden. So taucht ganz plötzlich ein Radfahrer vor einem auf, auch gerne mitten auf der Straße. Da ist aufpassen angesagt.

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